rhizom I (c) Lilian Wieser
rhizom I (c) Lilian Wieser

das Rhizom

Das Rhizom ist ein Begriff, den Gilles Deleuze und Félix Guattari im philosophischen Denkraum geprägt haben. Es wurde hier ein Begriff verwendet, der im Sprachgebrauch für etwas Materielles stand. Mehr noch. Für einen Gegenstand der Natur! Eine Wurzel. Etwas, das evolutionär gelernt hat, frei zu wachsen.
 
Und in diesem philosophischen Raum wird dieser Begriff in eine Struktur des Denkens übersetzt, in einen Begriff der auch seinen geistig zugeordneten Urprung - die Evolution - neu strukturieren soll. Die Dinge (egal ob gedanklich oder materiell) sollen frei wachsen, sagen sie. Sollen so gedacht werden, dass sie eigentlich frei gewachsen sind! Unordentlich geradezu.
 
Es ist also ein Begriff, der so gehäkelt vor uns liegen kann, weil er materiellen Ursprung hat. Er hat symbolischen Wert, kann aber auch konkret gelesen werden.
Ich, als Häklerin von geistigen Dingen (Mathematik häkeln), hole ihn aus dem Buch "Das Rhizom" heraus und überrsetze ihn in den dreidimensionalen Raum. Es ist eine Übersetzung (von der Philosophie in den dreidimensionalen Raum) einer Übersetzung (aus der Natur und die Philosophie) und kann als konkretes Denkwerkzeug verwendet werden.
 
Diese Arbeit ist für mich ein nachträglicher Vermittlungsschritt zwischen der Zetteltasche und Mathematik häkeln. Sie ist eine notwendige Weiterentwicklung aus dem Häkeln von mathematischen Gedanken zum Häkeln von geisteswissenschaftlichen Gegenständen, weswegen Rhizom II in die Form einer boyschen Fläche wächst (siehe unten).
(c) Lilian Wieser
rhizom II (growing into boy's surface) (c) Lilian Wieser